Beängstigender Vorfall

  • Moin,


    heute morgen hatte ich einen etwas beängstigenden Vorfall mit meinem Kodiaq.

    Zur Erklärung: ich habe meine Tochter an der Schule abgesetzt. Beim Wegfahren geht es etwa 30m gerade aus und dann biege ich an einer Kreuzung nach rechts ab, das Ganze leicht Berauf bis kurz nach der Kreuzung.


    Heute nun kam es dann nach besagter Kreuzung, aber wieder auf ebener, gerader Strecke zu einem ESC-Eingriff. Das ESC-Symbol hat geblinkt, der Wagen hat recht stark verzögert und zudem nach rechts gezogen. Als ich den Fuß vom Gas genommen habe, war die Verzögerung noch stärker. Selbst beim erneuten Betätigen des Gaspedales hat der Wagen weiterhin gebremst und man konnte deutlich spüren daß der Antrieb gegen die Bremse gearbeitet hat. Das Lämpchen blinkte die ganze Zeit über. Da ich so nicht weiterfahren konnte habe ich neben der Fahrbahn angehalten und habe den Motor ausgemacht und wieder neu gestartet. Ab dem Punkt lief alles wieder normal.


    Jetzt stelle ich mir natürlich ein paar Fragen denn ganz ungefährlich war die Sache nicht.


    Einmal da es im laufenden Verkehr passiert ist und zweitens kam alles ohne Vorwarnung. Ich habe weder stark beschleunigt, die Fahrbahn war nur noch leicht feucht und ich hatte kein durchdrehendes Rad.


    Warum also der ESC-Eingriff auf gerader, ebener Strecke bei knapp 50km/h?

    Warum bremste der Wagen immer noch weiter ab obwohl ich komplett vom Gaz gegangen bin? (es ging runter bis auf 22km/h)

    Warum bremste der Wagen immer noch ab als ich wieder versucht habe zu beschleunigen?


    Mein Anruf beim Händler brachte keine Antworten auf meine Fragen denn für ihn war es ein normaler Regeleinsatz und im Fehlerspeicher würde eh nix stehen. Warum ich den Motor aber erst neu starten mußte damit der Spuck ein Ende hatte, darauf konnte er mir nicht antworten. Ich fahre ja jetzt schon etwas länger Auto und hatte schön öfters mit durchdrehenden Rädern, regelnden Traktionskontrollen usw. zu tun. Aber sowas in der Form ist mir noch nie passiert und macht mir etwas Angst.


    Heute war es nur die Dorfstraße mit mäßigem Verkehr, aber was ist, wenn es mir auf einer viel befahrenen Straße passiert, oder gar auf der Autobahn?


    Zum Auto: Kodiaq mit DSG, 4x4 und dem 190PS TDI. Montiert sind zudem nagelneue Winterreifen.


    Was meint ihr? Hat einfach nur die Elektronik gesponnen? Oder kündigt sich da ein Problem an?


    Gruß

    Petz

  • Na ja, nach Ausschalten der Zündung werden die Steuergeräte neu gestartet/resettet und dann ist sehr oft der Spuk vorbei.


    Ich würde erst einmal den Reifenluftdruck prüfen, denn so ein Verhalten würde ich bei stark unterschiedlichen Reifenfülldrücken erwarten, die aber so im System als ok eingebucht wurden. Dann versucht der Wagen die unterschiedlichen Radumfänge durch Eingriff des ESP zu korrigieren.


    Mehr fällt mir dazu gerade nicht ein...🤔


    Gruß

    Jürgen

    🚟🚟

  • Elektronik gesponnen

    ich denke ja

  • Kann auch an den neuen Winterreifen in Verbindung mit feuchter Fahrbahn liegen. Bei meinen ersten 100km mit den neuen Winterreifen habe ich auch etwas schlechtere Traktion bei feuchter Straße festgestellt.

    Ist aber nun vorbei.

  • Das hört sich eher nach der Notbremsfunktion an. Es gibt Verkehrssituationen, die mit dem nach vorne gerichteten System eine mögliche Kollision feststellt. Erkennt das Fahrzeug kein Eingriff des Fahrers, bleibt es mit einer Notbremsung stehen. Den Sicherheitsabstand einhalten, rechtzeitig blinken, und die Betätigung der Bremse, oder lupften vom Gas, signalisiert dem Auto nach der ersten Warnung, dass man noch lebt.

  • Eine Notbremsung war es definitiv nicht. Da blinkt kein ESC und die Hinweise im Kombiinstrument bzw. Warnmeldungen wären ja auch andere. Zudem hätte es auch für eine Notbremsung keinen Grund gegeben.


    Wobei, wegen dieser Notbremsfunktion habe ich bei meiner V-Klasse, für die kurze Zeit wo ich den Benz hatte, sogar meine Fahrweise in Kurven angepasst damit dieses übersensible System nicht zu oft ohne Grund einsetzt. Wir haben hier in der Gegend recht häufig zusätzliche Leitplanken unterhalb der normalen Leitplanke montiert um Motorradfahrer bei Stürzen in der Kurve besser zu schützen. Diese "Metallwände" hat die V-Klasse leider sehr oft als Hindernis erkannt und dann voll zugesetzt, inkl. Geblinke und Gebimmel. Ich kenne die Arbeitsweise also zur genüge und kann das definitiv ausschließen.


    Nachher werde ich mal den Luftdruck der Winterreifen prüfen, das Einzige was ich halt selbst tun kann.

  • Ich würde das nicht auf mir sitzen lassen. Das Argument des Händlers, dass er das als normalen Eingriff der Regelsysteme ansieht, würde ich energisch ablehnen.

    Ein Neustart des Motors deutet darauf hin, dass das Steuergerät fehlerhaft gearbeitet hat und das kann jederzeit wieder passieren.

    Man muss ja nicht gleich vom Schlimmsten ausgehen, aber ungefährlich ist das nicht.

    Der Händler muss das Fehlverhalten an Skoda melden, sowas muss man dort ernstnehmen. Und nicht davon abschrecken lassen, wenn da erstmal nix kommt.

    Hartnäckig dran bleiben, und irgendwann hilft auch ein nettgemeinter Hinweis, sowas zur Not auch zu veröffentlichen, wenn man sonst nicht anders unterstützt wird.

    Ggf. auch mal zu nem anderen Autohaus gehen, die freuen sich über Neukunden in der Werkstatt ;)

  • Moin allerseits,


    dann hoffen wir mal, dass Skoda damit, wenn es mehr als eine solche Meldung eines solchen Verhaltens gibt, sich nicht so verhält wie Audi seinerzeit bei der 1. Generation des TT. =O<X


    LG


    YY

  • wie Badenweisser geschrieben hatte, dürfte es dan neuen Reifen gelegen haben. Bei Schlupf an den Rädern merken es die Sensoren, und versuchen durch das Zuschalten der Hinterräder, und durch Abbremsen einzelner Räder das Problem in den Griff zu bekommen. Bei nagelneuen Reifen, auf nasser Fahrbahn, kann es aber sein, dass das Grip Niveau außerhalb dessen ist, was das ESP System verarbeiten kann.
    Ich habe ein ähnliches Verhalten mal bei einem Kollegen mit einem Q5 auf dem ADAC Testgelände gesehen. Winterreifen mit wenig Profil, auf Gleitbelag. Bei jedem kräftigen Tritt aus Gas ( Lastwechsel durch den Längsmotor im Q5) hat das ESP und das Allrad System verrückt gespielt, und das Fahrzeug immer weiter abgebremst, erst bei ca. 20km/h funktionierte wieder alles.

  • Gut, gehen wir mal davon aus daß ein durchdrehender Reifen Ursache des ESC-Eingriffes war, dann erklärt das trotzallem nicht das Regelverhalten des Systemes insgesamt und den Umstand daß ich erst anhalten und den Motor neu starten mußte um überhaupt die Fahrt fortsetzen zu können.


    Und daß bei nur leicht feuchtem Belag und mäßigem Gazgeben auf ebener und gerader Strecke ein Rad durchdrehen soll wundert mich schon etwas, Alter der Reifen hin oder her.

  • Schon klar. Aber es gab am Reifendruck nix zu meckern. Er war an den 4 Rädern so wie er sein soll. Somit fällt das als Ursache weg..........

    Weisst Du ob nach dem montieren bzw. Luftdruck befuellung auch dies im Fahrzeug bestaetigt wurde (weiss jetzt das Menu nicht, aber das System muss ja auch mitgeteilt bekommen das JETZT der Luftdruck stimmt).

    Notbremsung schliesse ich auch aus...dann muesste ja meines Wissens nach auch die Warnblinkanlage angegangen sein.

  • Weisst Du ob nach dem montieren bzw. Luftdruck befuellung auch dies im Fahrzeug bestaetigt wurde (weiss jetzt das Menu nicht, aber das System muss ja auch mitgeteilt bekommen das JETZT der Luftdruck stimmt).

    Ich persönlich habe bewußt bei vielen Luftdruckänderungen dem Fahrzeug nicht mitgeteilt das sich der Luftdruck geändert hat. Das Auto hat das nicht oder erst ziemlich spät mitbekommen aber niemals mit der im Themenstart genannten Verhalten reagiert.

    Ich finde die geschilderten Dinge wirklich beängstigend, stellt euch vor, auf der Autobahn mit einem Caravan am Haken und bei 100km/h einen Lkw überholend. Damit landet man dann bestimmt in den Nachrichten.

    Ich persönlich würde das an Skoda mitteilen und auf eine Klärung beharren.

    Der Händler ist unfähig. Es gibt eine "Fehlerbericht-Datei", den kann nur Skoda lesen, nicht einmal die Werkstatt, diesen sollte er auslesen und an Skoda übermitteln. So geschehen an meinem Karoq.

    Nette Grüße Peter :)

  • Für die Regelelektronik im Kodiaq ist ja ein Akzeptanzbereich Für die Reifen definiert. ( Reifenhaftung) die Pulse der Radsensoren, Lenkwinkel etc. Überwachen die Fahrt. Wenn entsprechend der Geschwindigkeit auf gerader Strecke die Abweichung zwischen den Rädern zu groß ist, wird das ESP aktiv, und bremst ein Rad ab. Bei neuen Reifen, haben aber alle Reifen das selbe niedrige Grip Niveau. Folglich ist auf der anderen Seite zu wenig Haftung. und so weiter. Dann kommt noch das 4x4 dazu, der Regelkreis schafft es nicht für ihn sichere Bedingungen zu erreichen, und sicherheitshalber wird immer weiter gebremst. Durch den Neustart des Systems funktioniert dann alles wieder.

    Auch Mischbereifung ( Breite oder Profiltiefe können das System beeinflussen)

  • Das klingt alles logisch und trotzdem finde ich es müßte, wenn ein Rad durchdrehen sollte, erstmal nur eine reine Traktionskontrolle greifen die dann auch wieder loslässt sobald das Rad wieder Grip hat. So wie das früher mal war. Und den Umstand, daß die Steuergeräte neu gestartet werden müssen damit das Fahrzeug wieder fahrbereit ist, das finde ich für ein modernes Auto wie den Kodiaq nicht akzeptabel. Es macht die ganze Situation nur unnötig gefährlich, denn wenn es möglich ist eine Gefahrensituation zu erkennen, dann müssten die Steuergeräte auch mit bekommen wenn wieder alles i.O. ist.

  • KF-System

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