Hallo zusammen,
meine ersten Eindrücke vom Canton.
Ich bin seit 16 Tagen Besitzer eines Kodiaq mit Canton-Soundsystem und sehr zufrieden. Für so wenig Aufpreis konnte ich in einem Auto noch nie so gut Musik hören! Ist auch egal, ob das Canton nun HiFi, gehobener Mittelklasse oder High-End zuzuordnen ist. Bekannte Edelfirmen verkaufen ihre Produkte wesentlich teurer. Es wäre unreal, bei diesem fairen Preis Wunder zu erwarten.
Musik ist neben anderen wichtigen Dingen mein Lebensbegleiter. Meine in zwei Jahrzehnten zusammengesparte High-End-Anlage zu Hause hat mich etwa halb soviel wie mein neuer Kodiaq gekostet. War aber gut "angelegtes" Geld - da kann ich mich ganz von der Macht der Musik mitreißen lassen oder entspannt relaxen.
Aber nun zum Kodiaq: Das Canton in Verbindung mit Business Amundsen klingt sauber, nichts scheppert oder klappert, weder in den Lautsprechern noch in den Verkleidungen. Lautstärke 80% habe ich nie probiert, ich komme höchstens auf geschätzte 40%, und da empfinde ich es schon sehr laut.
Habe im Soundprozessor Individual eingestellt und war erstaunt, dass meine persönliche Einstellung korrekt der "Canton"-Einstellung entspricht. Die anderen vorgefertigten Soundeinstellungen "Sprache", "Rock" und "Klassik" sind für mich vollkommen nutzlos und erinnern ein wenig an die (auch damals schon unnötigen) Soundtasten der Röhrenradios der 50er/60er Jahre.
Nicht verändert: Balance auf Mitte, Ausrichtung auf Alle.
Die geschwindigkeitsabhängige Laustärkeanpassung auf nur +2 gestellt, trotzdem wirkt die Musik auf mich bei höherem Tempo lauter und bei Verlangsamung der Fahrt leiser. So gering ist bei flotter Fahrt das innere Fahrgeräusch des Kodiaq!
Die vom Autoverkäufer sicher gut gemeinte Subwoofer-Einstellung +9 erstmal 0 gestellt und taste mich nun langsam höher. Bei +6 kann ich den Subwoofer deutlich hören, bei mir muss er auch nur mitspielen und soll nicht dominieren.
Zur angeblich fehlenden Bassfülle kann ich nur sagen, das nur wenige Instrumente Basstöne erzeugen und diese, außer bei der Orgel, nie raumfüllend sind (bei synthetischer Musik kann das anders sein und dann auch so gewollt). Bei klassischer Musik ist außer bei Tutti (=das ganze Orchester spielt) nie ständig Bass zu hören. Wenn z.B. ein Gesangsinterpret nur auf einer Akustikgitarre begleitet wird, wie sollen dann Bässe zu hören sein? Mein Ideal ist eine möglichst natürliche bzw. eine der Musikaufnahme annähernd entsprechende Wiedergabe - Bass nur da wo er auch existiert und dann möglichst natürlich, präzise und knackig, oder eben auch ungenau und schwammig, wenn es der Musiker so gedacht hat.
Und das gilt für Alle: alles stimmt, wenn es sich richtig anfühlt. Jeder Mensch hat sein eigenes Hörvermögen und die musikalische Empfindungen enstehen im Gehirn, dass unbewusst Fehlerkorrektur betreibt. Hören hat auch etwas mit Erwartungshaltung und Gewöhnung zu tun.
Zu den Mitten: Sie werden als "flau" verschrieen, sind aber die Grundlage jeder Musik. Die Mitten sind der Bereich von Sprache, Gesang und der meisten Instrumente. Natürlich kann jeder nach eigenem Empfinden Höhen und Bässe noch weiter in den Plusbereich verschieben (ist ja beim Soundprofil "Canton" auch so). Bei Zurücknahme der Mitten in den Minusbereich gehen dann aber auch deren Obertöne unter. Jeder muss da seinen persönlichen Wohlfühlbereich finden. Bei zu hoher Anhebung von Höhen oder Bässen wirkt auf mich die Wiedergabe nicht mehr stimmig.
Passt nicht ganz zum Thema, ist aber eine gute Nachricht, die ich euch deshalb nicht vorenthalten will: Beim Business Amundsen werden entgegen der in der Tabelle im Handbuch beim Dateiformat flac angegebenen max. 48 KHz alle flac-Dateien bis 24 Bit/192 KHz wiedergegeben (selbst getestet). Das ist echtes HiRes, welches man nun im Kodiaq mit Cantonsystem hören kann! Der DA-Wandler im Amundsen macht seine Sache ordentlich. - Und spätestens wenn man von USB/SD auf DAB umschaltet, merkt man deutlich den Unterschied. DAB ist ja auch "nur" annhähernd CD-Qualität (16 Bit/ 44,1 KHz). - Und wenn man dann auf UKW umschaltet glaubt man selbst nicht, dass man ein halbes Leben lang FM gehört und dabei noch gut gefunden hat (war aber doch besser als LW/MW oder die furchtbare KW). - Das noch mal zum Gewöhnungseffekt bei allen Lebensgenüssen. Das anfänglich ganz tolle und schöne ist später nur noch "normal". Warum sonst kauft man das nächste mal bewusst ein noch "besseres" Auto oder gönnt sich eine neue "bessere" Musikanlage?
Ich empfinde beim Amundsen/Canton die Musikwiedergabe über den SD-Eingang klarer und mehr auf den Punkt gebracht als beim USB-Eingang, wo ein leichter Soundschleier drübergelegt ist (der wohl für viele Ohren angenehmer und voller klingt). Die Eingänge des DA-Wandlers sind also nicht ganz gleichwertig (probiert mit SDXC-Karte und USB3-Stick neuester Generation).
Wie sind eure Erfahrungen?
PS: Eine Frage an alle, was ist eigentlich OT? Scheint was schlechtes Unerwünschtes zu sein, bin da etwas ratlos.