Beiträge von Digidoctor im Thema „4x4 und Ganzjahresreifen - Meinung dazu“

    Da gibt es keine allgemeingültige Antwort.


    Man kann die Absurdität der Generalisierung durch Grenzwertbetrachtung ganz gut ermessen. Die Risiken, an den Folgen des Rauchens einen frühen Tod oder erhebliche gesundheitliche Einschränkungen zu erleiden, sind garantiert um Größenordnungen höher, als bei angepasster Geschwindigkeit durch Varianz des Reifenprogramms Ähnliches zu erleiden.


    Trotzdem gibt es Raucher und/oder stark Übergewichtige, die Ihre Reifenwahl von zwei Radsätzen mit großer Vehemenz verteidigen und begründen. GJR sind Teufelswerk. Sie rauchen und essen aber weiter. Sie können vermutlich ihr Leben lang Sommerreifen fahren und verelenden und erkranken nicht wie der große Teil der Raucherinnen/Raucher. Ich will damit sagen, ob ein GJR nun 100%ig passt und/oder vielleicht ein Bruchteil mal nicht so gut, leistet einen nicht mehr messbaren Beitrag zum allgemeinen Lebensrisiko. Da gibt es ganz andere Baustellen. Wer von O bis O WiRei in norddeutscher Tiefebene und Großstädten fährt, dem ist dann aber auch nicht mehr zu helfen und mit Argumenten beizukommen.

    Man muss nichts verteidigen, wenn jeder für sich die Situation und Bedarfe analysiert und eine Risikoabschätzung macht. Da aber die meisten nicht einmal den Unterschied zwischen Risiko, Schadensauswirkung und Schadenswahrscheinlichkeit kennen, beeinflusst mich die Meinung dieser Meisten nicht. Ich lese sie maximal mit wohlwollendem Interesse. Wenn ich Dunning-Kruger-Gefahr spüre, verfalle ich allerdings in den Sprint in Gegenrichtung.

    Cross Climate sind sicherlich für Vielfahrer so eine Sache. Soweit ich weiß, ist das Neuprofil nur 7 mm. Ist das immer noch so?

    Michelin ist allerdings bekannt verschleißbeständig. Müsste man mal Erfahrungswerte abwarten. Er wäre aber immer meine erste Wahl.

    Es gibt noch einen oft nicht ausreichend gewürdigten Pluspunkt. Ein einmal auf das Fahrzeug gut abgestimmter/eingefahrener Rädersatz kann etwas sehr Wertvolles sein. Jeder Eingriff durch den Wechsel der Räder ist da ein Störfaktor. Leidgeplagte gibt es genug. Mehrmaliges Wuchten und Tausch und ähnliche Leidenswegen kann man mit GJR nicht selten komplett aus dem Weg gehen bzw. statt zwei Mal im Jahr hat man das Thema nur alle paar Jahre.

    Wer über zu erreichende Kurvengeschwindigkeiten seinen Winterreifenbedarf definiert, hat aus meiner Sicht ohnehin ein ganz anderes Problem.


    Wer besser bremsen will, fährt einfach breiter. Es wäre ein interessanter Test, wie sehr sich ein 235er GJR von einem 215er Winterreifen unterscheidet. Da dürfte es so einige Überraschungen geben.