Beiträge von Horizon im Thema „Ganzjahrereifen für den Kodiaq (Hersteller/Erfahrungen)“

    Hei Alter...ego, alles okay. Mir geht es nur auf die Nerven, wenn von DEN WR oder DEN SR gesprochen wird. Die Unterschiede zwischen gut und schlecht innerhalb einer Klasse sind so gewaltig (Äpfel und anderes Obst), dass eine Vergleichbarkeit kaum gegeben ist. Nur einigermaßen rund und schwarz sind sie alle. Und ja, ein wenig korreliert der Preis mit der Qualität, aber auch das ist nicht verlässlich. Nachweise: Schwer zu führen, aber gelegentlich kann man auch Zahlen bekommen (Bremswege, Handling, Kurvengeschwindigkeiten etc.), die eine gewisse Vergleichbarkeit ermöglichen. Dafür muss man lange suchen. Ich habe den stillen Verdacht, dass Hersteller gern alles verkaufen, was sie produzieren, und deshalb eine echte Vergleichbarkeit gar nicht so sehr schätzen. Je heftiger sich die Lager "WR/SR" und "GJR" fetzen, desto besser für sie.

    Ich fahre z.Zt. die Cross Climate von 2019 und bin recht zufrieden. Als "alter Stein" fahre ich zwar gelegentlich gern schnell, aber auch nicht so wahnsinnig sportlich wie manch anderer. Daher bleibe ich komfortabel innerhalb der Leistungsgrenzen der Reifen, vor allem in der küstennahen Flachlandregion. Doch würde ich winters in die Berge fahren (müssen), zöge ich einen Satz Spitzenwinterreifen vor. Aus Erfahrung.

    Der Vergleich ist korrekt. Aber (und da war ich wohl nicht klar genug) jahrealte Winterreifen, wenn auch noch mit ausreichend Profil, sind eben nicht besser als neue GJR.


    Nun ein bisschen rechnen:

    Annahme 1: Reifen halten 60.000 km.

    Annahme 2: Tendenziell wird im Winter weniger gefahren.

    Annahme 3: Räderwechsel kostet 25 €.

    Annahme 4: GJR kosten 40 € mehr als Single-Season-Tyres (SST)

    Annahme 5: Unser Wenigfahrer fährt 12.000 km pro Jahr.


    Da halten die GJR 5 Jahre. Mehrkosten GJR gegen SST 8 x 40 = 320 € (zwei Sätze auf 10 Jahre). Keine Kosten/Aufwand/Zeit für Räderwechsel in dieser Zeit. Durchschnittsalter der Reifen über die Laufzeit 2,5 Jahre. Maximales Alter der Reifen 5 Jahre.


    SST halten 10 Jahre. Entweder traut man sich das oder wirft ne Menge Geld weg. Sehen ja immer noch gut aus und sind Markenreifen. Und sowieso: SST sind ja immer besser als GJR. Wieder auf 10 Jahre gerechnet, zwei Sätze (1 x Sommer, 1 x Winter). Zusatzkosten für einen Felgensatz 200 € oder deutlich mehr.

    Kosten für Räderwechsel: 500 € (2 x 25 x 10). Durchschnittsalter der Reifen 5 Jahre, Maximalalter 10 Jahre.


    Wirtschaftlich ein relativ geringer Vorteil für die GJR. Naja, je nach Felgengeschmack


    Aber das Alter der Reifen ist für die Sicherheit entscheidend! 4 Jahre alte SST sind auf jeden Fall nicht mehr besser als neue GJR. Nicht nur, weil das Gummi altert, sondern weil die Forschung in der Zwischenzeit was tut. Dieser Aspekt wird gern übersehen.


    Bei Vielfahrern ist dieser Aspekt unwichtig, weil die Reifen verschlissen sind, bevor die Alterung greift, und in zwei Jahren ist der Fortschritt nicht so gewaltig. Das ist bei Wenigfahrern aber völlig anders. Da bin ich lieber mit 2 Jahre alten GJR unterwegs als mit 7 Jahre alten SST.


    Das sind meine Überlegungen zu diesem Thema. Aber jeder wie er mag.

    Da bin ich ganz bei dir, riemen. Für Vielfahrer wie dich sind die Spezialreifen sicherer und wirtschaftlicher. Da kommen zwei Wechsel auf die Lebensdauer der Reifen, und die Kosten dafür werden durch die geringeren Brschaffungskosten mehr als ausgeglichen.


    Bei Wenigfahrern (unter 1000 km/Monat) liegt die Alterung höher als der Verschleiß. Außerdem kommt man da gern auf 10-12 Wechsel pro Lebensdauer. Wer dann noch in schneearmen Gegenden wohnt und nicht unbedingt fahren muss, ist mit GJR m. E. sogar sicherer (Übergangszeiten!), auf jeden Fall aber wirtschaftlicher unterwegs. Ein Satz GJR hält bei diesem Beispiel vernünftige 4-5 Jahre, Spezialisten würden also mehr als 6 oder 7 Jahre halten - wer möchte, wenn es darauf ankommt, mit 7 Jahre alten Winterreifen unterwegs sein? Da wären durch fortschreitende Entwicklung selbst billige inzwischen GJR sicherer!

    Diesen Unterschied fahrtechnisch umzusetzen gelingt nur absoluten Profis. Im Allgemeinen kommst du nicht in diese Situationen. Nur im Notfall könnte die bessere Spurhaltung die nötigen Millimeter bringen.


    Für uns Alltagsfahrer sind beide Strategien okay.


    (Und ich freu mich schon auf die profil-süchtigen Formel 1-Piloten...) ^^

    Dann hat man die ersten beiden Jahre richtig gute und die letzten beiden Jahe richtig schlechte auf allen Rädern.


    Eine andere Strategie wäre: nicht tauschen, nach ca. drei bis vier Jahren (ca. 50.000 km) 2 neue Reifen holen und die Alten nach vorn, die guten Neuen nach hinten. Dann hat man vorne Reifen, die noch okay sind, und die hinteren halten perfekt die Spur. Der zusätzliche Vorteil ist, dass das ziemlich kalkulierbar bleibt und nicht so hohe Kosten auf einmal kommen.

    Als ich ein Vierteljahrhundert zwischen Taunus und Westerwald wohnte, fuhr ich im Sommer Sommerreifen und im Winter Winterreifen. Bei ca 20.000km im Sommer und 10.000 im Winter. Und das war auch gut so. Die Wintereinbrüche mit kälter als -20 Grad und heftigem Schneetreiben dort sind legendär.

    Jetzt lebe ich in der Norddeutschen Tiefebene und hab in den 7 Jahren erst einen echten Winter mit Schnee mehr als einen Monat lang erlebt - auf alten Winterreifen. Ging gerade so. Ich fahre immer noch ca. 20.000 km im Sommer, aber viel weniger als 10.000 in der kühleren Jahreszeit. Deshalb sind für mich GJR die klügere Wahl. Und besser als 6 Jahre alte Winterreifen sind sie allemal.

    Ich mag danebenliegen, wenn ich annehme, dass die Wechselfreunde kaum Erfahrung mit modernen GJR haben und deshalb die Stammtischparolen der lokalen Reifenhöker oder der werbefinanzierten "Fachpresse" als der Weisheit letzen Schluss erfahren. Aber die Qualität der Diskussion legt das manchmal nahe.

    Ein Bekannter ist glühender Verfechter der Wechselreifen. Er hat mal im Winter mit Ganzjahresreifen einen Unfall gebaut. Nach der Disko, als Führerscheinneuling, mit einem 15 Jahre alten Fiesta auf 12 Jahre alten GJR. Wahrscheinlich eher sogenannte "Allwetterreifen". Okay, aber Erfahrung ist Erfahrung.

    Ich fahre keine Slicks, auch keine Geländereifen. Ich fahre die bestmögliche Bereifung für mein Anforderungsprofil.

    Zöge ich in die Berge - wer weiß. Wahrscheinlich würde ich mich wieder der Mühe des Wechselns aussetzen.


    Experience the horizon!

    Seit drei Jahren bin ich auf Goodyear 4Seasons unterwegs, die Reifen laufen bisher etwa 80.000 km, allerdings auf einem 1,7to-Octavia Scout. Ist ja ein Leichtgewicht. Der Bär kommt noch vor dem Winter, nach Kaufvertrag auf Michelin-CC. Mal sehen, wie lange die halten...

    Bin mit der Entscheidung zu GJR immer noch sehr zufrieden. Und ich muss ja keine Gletscherstraßen fahren.

    Moin!


    Es geht ja das Gerücht, dass einige Reifenhersteller nur die äußeren mm mit einer guten Mischung machen, weiter drinnen, also nach ein paar tausend km, wirds billiger. Naja, ich weiß nicht, was dran ist.


    Ich fahre z.Zt. auf meinem Octavia Scout die Goodyear All Season (225/50 R17) und bin extrem zufrieden. Besserer Winterreifen als meine Michelin Alpin 3 vorher, besserer Sommerreifen als die Originalen. Jetzt zweiter Winter (haben wir Winter?) und kaum Abrieb.


    Zur Wahl standen auch die CrossClimate, aber in einem Bericht kamen die beim Seitenhalt in Kurven minimal schlechter weg. Daher die für mich Unbekannten, was ich aber auf keinen Fall bereue.


    Die würde ich wohl auch gern auf meinem Kodiaq fahren, wenn ich mich endlich durchgerungen habe.


    LG Axel