Beiträge von Horizon im Thema „Lieferzeit beim Kodiaq, Teil 5“

    Das ist alles ein Versuch, das Wetter der nächsten Woche nach dem Gebell des Nachbarhundes vorherzusagen. Der Mensch neigt dazu, möglichst einfache Erklärungen für undurchschaubare Ereignisse zu suchen, das Ergebnis ist meist nicht besser als Aberglaube.


    Ganz so einfach ist aber die Planung zur Herstellung komplexer Systeme nicht. Das ist nämlich keine Sache von ein oder zwei Faktoren, sondern von Hunderten. Die notwendige Verfügbarkeit von Teilen (auch Ersatzteilen!) ist eben nicht über eine Bestellung oder Anforderung beim Lieferanten zu erhalten, da gibt es Verträge mit Mindest- und Maximal- oder festen Mengen, sonst geht die Kalkulation den Bach hinunter. Was meint ihr, wieviele Zulieferer hat Skoda? Fällt einer aus (siehe Webasto und Corona), stimmt das ganze System nicht mehr. Oder ein Lieferant liegt mit seinen Teilen ein wenig außerhalb der Toleranz. Also werden erst einmal Autos ohne deren Teile gebaut. Da sind dann die Teile, die eigentlich jetzt verbaut werden sollten in die Autos, die diese Woche hergestellt werden, plötzlich ausgegangen, weil damit andere gebaut worden sind. Dumm gelaufen. Und du wartest nicht nur darauf, dass Webasto seine Zusatzheizung liefert, sondern plötzlich fehlen die Ledersitze in beige, das Sportlenkrad mit Bauchdelle, die Kopfstützen mit Segelohren... Skoda muss in erster Linie seine Produktion gleichmäßig auslasten. Da spielt der erhoffte Liefertermin des Kunden eine deutlich nachgeordnete Rolle.


    Dann wird ja auch der ganze Konzern beliefert - meint ihr, VW verzichtet auf ein paar Hundert teure Passats um Octavias bauen zu lassen? Ganz sicher nicht. Die Billigtöchter müssen u.U. nehmen, was übrig bleibt. Dann muss man Plan B oder C oder X in der Schublade haben und andere Fahrzeuge vorziehen - wenn das geht. Computer sind dabei eine große Hilfe, aber kreativ sind sie nicht.


    Das führt dann zu den bekannten Phänomenen: Einer wartet achtzehn Monate oder sogar mehr, der andere hat sein Auto in vier Wochen auf dem Hof. Da ist keine Würfelfee, sondern die Nöte der Disposition, die daran Schuld sind.


    Geduld ist eine Tugend, Neid nicht.

    Der Händler kann die Infos über den Status des Fahrzeugs abrufen,solange es beim Hersteller ist, vielleicht aber hat er keine Lust auf bzw. Zeit für den Schreibtisch. Wenn das Fahrzeug aber im Verteillager steht, kann er auch nur raten, und da kann es denn schon mal überraschend für ihn sein.

    Die 1500 Einfahrkilometer sind ja nicht absolut gemeint. Wer einen Wohnwagen im Flachland zieht und auf Höchstleistung verzichten kann, wird den Motor nicht beschädigen. Denn ein Kodiaq kann auch in den Bergen eingefahren werden, wo höhere Leistungen abgefordert werden.