Beiträge von AMenge im Thema „Segeln mit dem MJ2021“

    Das macht der Kodiaq doch auch. Dann steht im Display sogar "2 Zylinder Modus" oder so ähnlich. Das sieht man immer, wenn man sich im Display Momentanverbrauch/Freilauf anzeigen lässt. Bei meinem jedenfalls (1,5 Liter TSI).

    Ich weiß, dass der 1.5-TSI eine Zylinderabschaltung hat. Diesen Motor fahre ich selbst und man merkt das sehr gut im Teillastbetrieb an dem etwas rauheren Motorlauf. Ob die Zylinderabschaltung auch beim Segeln greift, weiß ich nicht. Die BA ist hier einigermaßen unklar. Dort steht:

    2021-05-28_142716.png


    Die Eco-Anzeige kommt also, wenn die Zylinderabschaltung greift bzw. beim Segeln. Aber kommt die Zylinderabschaltung auch beim Segeln zum Einsatz?

    Wenn ihr mal während des Segelns den Drehzahlmesser beobachtet ...

    bei meinem tuckert er dann im Standgas, quasi wie beim Schaltgetriebe die Kupplung getreten.

    Genau das ist die Idee. Es wird der Kraftschluss zwischen Motor und Antriebsrädern getrennt und der Motor dreht im Leerlauf. Durch die fehlende Motorbremswirkung kann man die Rollphasen bei minimalem Verbrauch sehr lang gestalten, ohne sonderlich stark an Geschwindigkeit zu verlieren.


    Das Gegenstück dazu ist das Ausrollen mit Schubabschaltung. Dabei wird der Kraftschluss nicht unterbrochen, sondern die Motorbremswirkung genutzt. Die Verzögerung dabei ist stärker, dafür verbraucht der Motor in diesen Phasen exakt überhaupt nichts, da er keinen Kraftstoff mehr bekommt.


    Beide Ansätze haben ihre Daseinsberechtigung. Das eine ist somit kein Ersatz für das andere sondern eine Ergänzung. Es liegt dann schlussendlich am Fahrer, aus den vorhandenen Möglichkeiten das Beste zu machen - so er denn will und kann.


    Im Nutzfahrzeugbereich sind diese ganzen Dinge schon viel länger im Einsatz und längst Standard. Dort werden beispielsweise in den Segelphasen auch noch einzelne Zylinder abgeschaltet, um den Momentanverbrauch während des Segelns noch weiter zu drücken. Dort kann man diese Funktionen aber aufgrund der deutlich höheren Masse viel besser nutzen. Wenn man 40 Tonnen erstmal in Bewegung gesetzt hat und dann vielleicht noch ein leichtes Gefälle vorhanden ist, dann kann man über sehr lange Strecken im Segel-Modus rollen und dabei sehr effizient mit dem eingesetzten Kraftstoff umgehen. Aber auch dafür braucht es Fahrer, die diese Technik kennen und nutzen.

    Der Satz müsste dann aber so lauten:

    Nein, müsste er nicht. Ich habe ihn bewusst so geschrieben, wie er dort steht.

    Zitat
    Also bspw. auf der Autobahn 1km vor der Ausfahrt auf Segeln schalten und langsamer werden, bis man auf ca. 60 oder so runter gekommen ist und dann gemächlich auf die Ausfahrspur wechseln kann. Pech für die hinter einem, aber Diesel gespart. Richtig?

    Nein, nicht richtig. Wirtschaftliches Fahren hat nichts damit zu tun, den Verkehr zu behindern. Kleines Beispiel, wo ich die Segel-Funktion sehr gern nutze: Auf meinem Heinweg von der Arbeit befahre ich eine Bundesstraße. Mehrere hundert Meter vor der Ausfahrt, die ich nutze, geht die Straße in ein sanftes Gefälle über. Sobald ich den Beginn dieses Gefälles erreicht habe, nehme ich den Fuß vom Gas und rolle im Segel-Modus. Geschwindigkeitsreduktion dabei: kaum vorhanden - ergo auch keine Behinderung des nachfolgenden Verkehrs, der nicht abfahren möchte. Habe ich niemanden hinter mir, dann gehe ich schon deutlich früher ins Segeln und komme mit weniger Restgeschwindigkeit an der Ausfahrt an - aber auch nur unter dieser Rahmenbedingung.


    Ich habe zur Kenntnis genommen, dass du mit der Segel-Funktion nichts anfangen kannst. Das ist vollkommen in Ordnung. Sei so gut und nimm du bitte auch zur Kenntnis, dass es Menschen gibt, die damit sehr wohl etwas Nutzbringendes anfangen können.

    Die Segel-Funktion ist eine technische Lösung, um das kraftstoffsparende Fahren zu unterstützen. Der Fahrer muss diese Funktion aber auch nutzen wollen und können. Es ist kein Allheilmittel (will und kann es auch gar nicht sein), aber eben ein Baustein von mehreren.


    Die Idee dahinter ist eigentlich, aus dem für die Beschleunigung einmal verbrannten Kraftstoff möglichst viel Strecke herauszuholen. Das erfordert bestimmte Rahmenbedingungen und einen vorausschauenden Fahrer.

    Ich habe immer im Hinterkopf das doch ein Mehrverschleiß da sein muss wenn die Kupplung immer trennt und wieder schließt beim Segeln oder?

    Typischerweise muss die Kupplung weder große Drehzahlunterschiede ausgleichen noch hohe Lasten übertragen, wenn am Ende des Segelns die Kupplung wieder geschlossen wird. Von daher sehe ich das absolut unkritisch.