Beiträge von AMenge im Thema „Segel / Freilauf - mal geht es, mal nicht ???“

    Sicherheitsrelevante Fragen stehen doch beim physikalischen Diskurs nicht zur Frage.


    Das sehe ich anders. Spätestens wenn unbedarfte Leser gefährliche Tipps nachmachen (Motor abschalten während der Fahrt), dann hört der Spaß ab.


    Kernsatz in den Eco-Trainings: Sicherheit geht immer vor Kraftstoff sparen. Die Kosten eines Unfalls hole ich über den Minderverbrauch niemals rein - von der Gefahr für Leib und Leben mal ganz abgesehen.

    Leider schließt das den größten Teil der normalen Autofahrten aus.

    Das sehe ich deutlich anders.

    Zitat
    Zähl mal beim Autofahren die Sekunden die ohne Bremsen oder Gas geben vergehen.

    Also ich bekomme es immer wieder problemlos hin, auch längere Rollphasen zu realisieren.

    Zitat

    Das eine ist der Freilauf den das Fahrzeug selbst generiert,

    das andere ist der erzwungene Freilauf durch Gang rausnehmen (N).

    Wie du ja geschrieben hast wurde bei den LKWs das Getriebe auf neutral gestellt.

    Das gleich passiert wenn das Auto auf Freilauf schaltet, jedoch nicht zwingend wenn man während der Fahrt den Gang raus nimmt.

    Ich habe keine Ahnung, was du damit sagen willst. Wir sprechen hier doch von der Segelfunktion eines Automatikgetriebes, oder? Sowohl in besagtem Actros als auch im Kodiaq geht das Getriebe unter entsprechenden Bedingungen automatisch in Neutral. Von nichts anderem rede ich.

    Somit kann man sagen das in der Theorie das Segeln Sinn macht, in der Praxis aber nicht funktioniert.

    Kann man zwar sagen, bleibt aber falsch.


    Beispiel aus der Praxis? Sehr gern. Vor ein paar Jahren war ich mal als Eco-Trainer im LKW-Bereich tätig. Dort ging es um wirtschaftliches Fahren und somit auch in erster Linie um die Frage, wie man kraftstoffsparend unterwegs ist ohne langsam zu sein.


    Die Trainings liefen immer wie folgt ab: Zum Einsteig haben die Fahrer eine vorgegebene Runde gefahren. Dabei wurde sowohl die Fahrzeit festgehalten als auch der (per Bordcomputer ermittelte) Durchschnittsverbrauch. Ja, so ein BC ist nicht perfekt genau, aber zum Vergleich reichts. Nach dieser ersten runde gab es etwas Theorie und dann wurden die Fahrer in den weiteren Runden gecoacht. Immer die gleiche Runde und jedesmal wurde Fahrzeit und Verbrauch festgehalten.


    Ein solches Training habe ich dann auch mit einem Kollegen bei einer großen Spedition gemacht. Auf der dortigen Vergleichsrunde gab es ein langes, sachtes Gefälle. Unsere Gruppe bestand zur Hälfte aus LKW, die damals mit als Erste die Segelfunktion beherrschten. Das müssten damals die Mercedes Actros gewesen sein. Die haben nicht nur das Getriebe auf neutral gestellt sondern auch noch drei der sechs Zylinder abgeschaltet. Klang komisch beim Fahren, hat aber exzellent funktioniert. Die Einsparungen, die wir damit erzielt haben, haben wir mit der anderen Hälfte der LKW ohne Segelfunktion nicht ansatzweise hinbekommen - bei ansonsten identischen Bedingungen.


    Natürlich hat das Gefälle in Kombination mit dem Gewicht der LKW hier perfekt geholfen. Man musste die Fahrer nur dazu anhalten, den Tacho im Auge zu behalten. Dann haben sie festgestellt, dass der LKW beim Segeln die Geschwindigkeit konstant gehalten hat. Die LKW ohne Segelfunktion waren mit der Motorbremse unterwegs und mussten vor dem Ende des Gefälles wieder ans Gas. In Summe bedeutete das den höheren Verbrauch.


    Natürlich brauchst du einen solchen Praxisvergleich auch nicht zu glauben und kannst selsbtverständlich behaupten, dass bei LKW alles ganz anders ist. Die Technik ist aber vergleichbar, nur dass sie im LKW schon deutlich länger verfügbar ist. Und natürlich hilft einem LKW das hohe Gewicht, um schön lange Rollphasen zu generieren. Aber das Prinzip ist problemlos auf den PKW übertragbar.

    Sprit sparren mit Segeln könnt ihr vergessen.

    Das kommt drauf an, wie man die Funktion nutzt. In der Schubabschaltung habe ich eine höhere Motorbremswirkung. Somit verkürzt sich der mögliche Rollweg. Wenn ich aber die Phasen des Segelns möglichst lang gestalte, dann hat diese Funktion durchaus Sparpotential gegenüber der Schubabschaltung.


    Beide Systeme haben ihre Berechtigung. Man muss sie nur zu nutzen wissen.

    denke er meinte, dass Du nicht kräftig bremsen musst, um den Gang wieder reinzubekommen.

    Richtig. Aber da wusste ich nicht, dass sich Heko nur auskotzen wollte und gar nicht an einer Lösung interessiert ist. Wenn ich das gewusst hätte, dann hätte ich mir jede Antwort selbstverständlich verkniffen. Naja, manche meckern halt um des meckerns Willen...

    Wie ich schon mal weiter oben geschrieben habe, war mein Superb in der Beziehung besser. Der hat sofort bei Bergabfahrt und nur kurzem Antippen der Bremse mit der Motorbremse mitgebremst, teilweise selbstständig 2 Gänge runter geschaltet. Der Bär kuppelt erstmal nur wieder ein. Dann muss du schon kräftig bremsen das er runterschaltet und mit bremst. Das frisst Belege und Scheiben.

    Nein, du musst nicht kräftig bremsen. Du kannst in die Gangwahl des DSG ohne Probleme manuell eingreifen. Diese Lösung wurde dir doch hier bereits aufgezeigt.


    Kleine Korrektur am Rande: Es heißt "Beläge" (Mehrzahl von Belag). Belege sind die Dinger, die du beim Finanzamt einreichst. ;)