Beiträge von Horizon im Thema „Skoda-Chef Bernhard Maier geht überraschend zum 31.7.2020 ???“

    Wichtiger als "Balsam auf den Seelen der VW-Manager" ist der Shareholder Value der VW AG, also des ganzen Konzerns. Darauf wird der Haupteigner Porsche Automobil Holding SE wie auch die institutionellen Anleger wohl achten. Glaub mir, da rechnen sehr pingelige Buchhalter mit nanoscharf gespitztem Bleistift.


    Manager brauchen keinen Balsam, die kriegen Geld. Und zwar meist um so mehr als der Unternehmenswert steigt. Schon allein mit einem neuen Vorstand sind ganz schnell einmal zweistellige Millionenbeträge eingespart. Gefühle und Mitmenschlichkeit sind in diesen Ebenen eher störend. Solange es einen nicht selbst trifft...


    Niemand hat etwas gegen die Gelddruckmaschine Skoda, die eine mit Audi vergleichbare Rendite abwirft. Wer da emotionelle Hintergründe vermutet (wohl weil er sein Auto liebt), kann kaum falscher liegen. Es geht nur um die Maximierung der Gewinne und des Unternehmenswertes - die ausgezahlten Gewinnanteile interessieren besonders die institutionellen Anleger, die ja nicht mehr so viele Möglichkeiten haben, mit der Arbeit anderer Geld zu verdienen. Und da gilt die "team order" von ganz oben. Deshalb sind ab und zu Neupositionierungen der Marken notwendig. Kurzfristig mag das Geld kosten, aber längerfristig lohnt sich das für den Konzern.


    Und dass man Skoda nicht fallen lassen möchte, zeigt sich alleine schon im Ankündigungsdatum des Enyaqs.

    Solche Stallorder kennt man doch aus allen Bereichen - selbst in der Formel 1.


    Zielgruppenanpassung, Synergien in den Produkten ohne Kannibalisierung, Kosteneinsparung und damit eine Steigerung der shareholder values sind doch nichts Neues. Nichts davon ist spannend, jedenfalls bei weitem nicht so spannend wie es die "allwissenden" Journalisten manchmal recht reißerisch darstellen. Die müssen sich und ihre Geschichten ja auch verkaufen. Mal sehen, wie heiß die Suppe ist, die dann ausgelöffelt werden muss. Kein Grund, die eigene Lebenserwartung und -freude durch Aufregung zu verkürzen.


    Skoda ist doch keine Religion, sondern der nur Hersteller eines Produktes. Und von denen gibt es eine große Auswahl. "Was wird dein nächstes Auto?" - "Mal sehen, was dann zu mir passt."

    Jede große Firma entwickelt eine gewisse Kultur im Umgang. Bei einem Konzern wie VW mit ziemlich selbstständigen Marken können die auch recht unterschiedlich ausfallen. Da tappt man schnell in Fettnäpfchen, wenn man von einer anderen Marke kommt und seinen Stiefel weiterfährt. Das wichtigste Kapital sind und bleiben die Mitarbeiter. Denen kann man auch versehentlich mal auf die Füße treten.


    Und wenn der Aufsichtsrat (Vertreter der Eigentümer und der Mitarbeiter des Konzerns) etwas am Vorstand (Geschäftsführer) ändert, ist das ein relativ üblicher Vorgang. Jede Sitzung des AR bringt Änderungen mit sich, sonst wären sie sinnlos. Da werden Aufgaben umverteilt. Das heißt nicht, jemand sei ein Versager, sondern dass eine andere Aufteilung/Zusammenstellung mehr Erfolg im Sinne der Eigentümer bringt.


    Es geht bei Entscheidung des AR nicht um die Macht einzelner Leute, sondern um das Geld der Aktionäre. Alles andere ist Aberglaube. Dass die Vorstände sich als speziell begabt und besonders fähig darstellen, ist Teil des Spiels. Der schönste Hahn kriegt die Henne.